Rhabarber, Rhabarber!

Freitag, 28. Mai 2021 - in Frisch vom Beet

Am Rhabarber scheiden sich die Geister, die einen lieben ihn, die anderen verabscheuen das saure Gemüse. Wir mögen es auch nur mit ordentlich Zuckerzugabe, als Kompott mit ein bisschen Vanille oder versunken im süßen Kuchenteig. Das Erntefenster von Rhabarber kann in manchen Jahren schon Ende April beginnen und zieht sich bis zum 24. Juni hin. Da ist Johanni, danach sollte man keinen Rhabarber mehr ernten, da sonst der Oxalsäure-Gehalt zu hoch ist und sich die Pflanze danach ausgiebig regenerieren kann. Ernten sollte man übrigens nur maximal zwei Drittel der Stängel, eher weniger, sonst riskiert man, dass der Rhabarber im Folgejahr nicht mehr richtig wächst. Oft wird auch empfohlen, die Blüte zugunsten dickerer Stängel auszubrechen. Die Blüte allerdings ist eine imposante Erscheinung und sehr beliebt bei allerlei Getier. Wir lassen immer mindestens eine Blüte unseres grünen Giganten stehen und schauen, was da so kreucht und fleucht, das bringt ein wenig Vielfalt in den Garten.

Wer jetzt meint, dass sie nicht acht Wochen lang immer nur Rhabarber essen kann, um das Erntefenster möglichst effizient auszuschöpfen, habe ich hier einen Tipp zur Rhabarberbevorratung: Die gewaschenen Stängel schneidet man in Stückchen und gibt sie in ein sauberes Schraubglas. (Meine Gläser reinige ich immer mit Sodalösung, ein Esslöffel Waschsoda auf einen Liter Wasser.) Dann schraubt man den sauberen Deckel drauf und stellt das Rhabarber-Glas etwa eine Woche auf den Kopf. (Die Deckel koche ich fünf Minten lang aus.) Es empfiehlt sich, ein Handtuch darunter zu legen, damit man gleich sehen kann, ob das Glas auch gut verschlossen ist. Nach zwei Wochen dreht man das Glas um, die Stückchen werden nun durch die eigene Säure konserviert, sodass man auch mal im Dezember einen schönen Rhabarber-Crumble machen kann.

Die Rhabarberstückchen halten sich so mindestens bis zur Ernte im Folgejahr. Hier sieht man links noch ein ein Glas vom letzten Jahr. Die Stückchen sind zwar geschrumpft, weicher geworden und die Farbigkeit hat sich verändert, aber sie eignen sich immer noch prima zur weiteren Verarbeitung.

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